Feuer & Korn – Eine Saga von Popcorn & Barbecue

Die Geschichte des Barbecue Popcorns

Das Wichtigste im Überblick:

  • BBQ-Popcorn ist eine leckere Alternative zu klassisch süß oder salzig
  • Barbecue und Popcorn gehören seit Zeiten der Cowboys zusammen
  • Das erste süße Popcornrezept stammt von deutschen Siedlern
  • Der Popcornverkauf war ursprünglich in Kinos verboten
  • Popcorn ist die perfekte Alternative zu Brot für Diäten und Gewichtsverlust

 

Salzig oder süß? 

An dieser Frage scheiden sich die Geister der Popcornfans weltweit. Aber wussten Sie schon, dass es noch mehr als nur diese zwei klassischen Varianten gibt, den frisch gepoppten Mais zu genießen? BBQ Popcorn vereint das Naschvergnügen und Suchtpotenziell des Popcornknabberns mit dem würzig rauchigen Wohlfühlgeschmack von klassisch amerikanischem Barbecue.

Aber Popcorn und Barbecue – was sollen die denn gemeinsam haben?

 

Popcorn – ein typisch amerikanischer Snack

Wir lieben köstlich frisches Popcorn, allerdings lange nicht so sehr wie unsere Freunde in den USA, von denen jeder im Durchschnitt 50 kg im Jahr snackt. Und während für viele von uns Popcorn noch immer vor allem ein Kinosnack ist, verputzen die Amerikaner den Großteil ihres Popcorns daheim auf der Couch.

Tatsächlich ist das heute hierzulande so beliebte Kinopopcorn eine spätere Erfindung der Kinobesitzer. Zu Anfang wollten die Kinos wegen des Extraaufwands gar kein Popcorn verkaufen. Stattdessen waren es Straßenhändler, die ihre Stände vor lokalen Kinos aufschlugen, um den Kinogängern vor dem Eintritt eine Tüte Popcorn zu verkaufen. Mit der Zeit erkannten die Kinobesitzer welches Geschäft ihnen entging (und fanden sich vermutlich mit dem ohnehin nötigen Putzen ab) und heute ist Popcorn ein fester Bestandteil des Kino-Erlebnisses.

Aber Popcorn hat eine sehr lange Geschichte über die Leinwand hinaus. Es gibt Belege, dass schon um 4.700 v.Chr. die Ureinwohner in Peru eine der frühesten Formen von landwirtschaftlich angebautem Mais nicht nur zu Mehl verarbeiteten, sondern auch über offenem Feuer zum Platzen brachten. Archäologen haben in einigen peruanischen Grabstätten sogar 1000 Jahre alte Maiskörner gefunden, aus denen man auch nach all dieser Zeit noch problemlos Popcorn machen konnte. Die Azteken kannten Popcorn ebenfalls und nutzten es nicht nur als Nahrungsmittel sondern fädelten die weißen Flocken auf Schnüre und trugen sie als Schmuck oder nutzten sie sogar, analog zu den in den 70ern modernen Perlenvorhängen, als Türen und Sichtschutz. Popcorn hatte für die Azteken sogar einen so hohen Stellenwert, dass es regelmäßig als Opfergabe für ihre Götter genutzt wurde – alles klare Belege, dass auch schon die frühen Amerikaner unseren modernen Hype um den leckeren Snack teilten.

Am ersten Thanksgiving hat es Popcorn aber wohl leider nicht gegeben. Die Ureinwohner in Virginia waren leider keine Fans, anders als ihre Stammesbrüder im Süden.

Zum Glück können wir heute frisches Popcorn mit tollen mechanischen Hilfsmitteln (wie z.B. dem Popcornpopper von Whirley Pop) auch ganz einfach selber machen, statt uns auf die abgepackten Fertigprodukte zu verlassen.

 

 

Spartanischer ging es bei den nordamerikanischen Ureinwohnern zu, bei denen Popcorn auf Sand gepoppt wurde. Hierfür wurde ein Feuer auf dem Sand abgebrannt und anschließend die Maiskörner auf dem heißen Sand ausgebreitet. Die im Sand gespeicherte Resthitze reichte aus um die Körner explodieren zu lassen.

Und genau hier kommt unser Barbecue ins Spiel.

 

Barbecue – eine rauchige Tradition

Was ist neben Popcorn noch typisch amerikanisch? Na klar, das Barbecue.

Aber Achtung: echtes American Barbecue hat mit unserem Grillen hier in Deutschland nicht viel gemein. Zwar mögen es auch die Amerikaner Bratwürstchen, Steaks und ähnliche kleine Fleischportionen auf den Grill werfen, das nennt sich in den USA aber „Grilling“ und ist ganz klar abgegrenzt vom traditionellen Barbecue.

Anders als das schnelle Grilling, konzentriert sich das Barbecue  auf indirekte Hitze und das Garen des Fleisches durch den Rauch statt die Flammen. Auch werden für Barbecue traditionell eher große Fleischstücke, wie z.B. das Brisket (zu Deutsch „Brustspitz“), verwendet und kleinere Cuts wie eben Steaks & Co sind hier eher selten. Da es um Rauch und indirekte Hitze geht, ist das Barbecue auch eine langwierigere Angelegenheit und es kann gerne mal einen halben Tag brauchen bis das Fleisch auf den Tellern landet.

Der Ursprung des heutigen Barbecues liegt mit großer Wahrscheinlichkeit in den West Indies. Hier wurde traditionell Fleisch durch das Trocknen und Räuchern über kleinen, rauchintensiven Feuern konserviert. Diese Technik (oder alternativ auch die hierfür benutzten Gestelle) heißen traditionell „Barbacoa“.

Das moderne Barbecue entwickelten die europäischen Siedler durch Kopieren der amerikanischen Ureinwohner in Virginia. Sie änderten den Prozess im Laufe der Zeit durch die Zugabe von Butter und Essig ab um das Fleisch beim Räucherungsprozess saftig zu halten, statt es für die Lagerung auszutrocknen – das American Barbecue war geboren.

Es ließe sich ein ganz eigener Blog nur über die verschiedenen Grillstile in den USA schreiben (mehr dazu vielleicht in der Zukunft?), daher sei hier nur kurz gesagt, dass sich Barbecues in Saucen, Gewürzen und Fleisch stark unterscheiden. North Carolina mit karibischen Wurzeln nutzt meist Essig-basierte Saucen (je nach Stil mal mit oder ohne Tomatenpaste) und Schweinefleisch. South Carolina nutzt ebenfalls Schwein, aber Saucen auf Senfbasis, basierend auf den Rezepten deutscher Einwanderer. Memphis Barbecue bevorzugt klar Schwein, hat aber auch gegen ein vereinzeltes Brisket nichts einzuwenden, und nutzt eine auf Melasse basierende Sauce. Kansas City Style nutzt dieselbe Sauce wie in Memphis, aber für so ziemlich alle Sorten Fleisch inklusive Rind und Hühnchen.

Das bekannte Texas Barbecue dagegen nutzt fast ausschließlich Rindfleisch (besonders köstliche Briskets) und greift eher zu trockenen Rubs als Saucen wie in den anderen Varianten.

Für alle, die jetzt mal probegrillen wollen, haben wir eine breite Auswahl an leckeren Rubs und Saucen, z.B. die Bourbon Molasses Barbecue Sauce von Stonewall Kitchen für tolles Memphis Barbecue, bei uns im Shop:

 

 

Und wenn Sie lieber selbst experimentieren und Ihre eigenen Saucen auf Basis der tollen Grillstile aus Amerika machen wollen, bieten wir eine ganze Reihe an authentischen Zutaten und Mischungen für Ihre ganz eigenen Kreationen:

 

 

BBQ-Popcorn – von Cowboys, Feuer & Korn

Aber was hat das jetzt mit unserem Popcorn zu tun?

Wie gesagt entwickelten die Europäer das Barbecue aus dem Räuchern von Fleisch über Feuergruben, das sie sich von den Ureinwohnern abgeschaut hatten. Erinnern wir uns daran, wie die Ureinwohner ihr Popcorn herstellten, werden die Verbindungen deutlich. Es mag eine Weile gedauert haben (da wie gesagt die Ureinwohner in Virginia wohl kaum Popcorn nutzten), aber je weiter die Siedler in den Süden des Kontinents vorstießen, umso wahrscheinlich konnten sie wohl beobachten, wie die Ureinwohner nach dem Räuchern die noch warmen Feuerstellen nutzten, um ganz traditionell und naturbelassen Popcorn zu poppen.

Diese Dualität von Barbecue und Popcorn ließ sich auch noch später in der amerikanischen Geschichte weiterverfolgen – zum Beispiel mit den Cowboys. Barbecue, also das Räuchern von Fleisch über einer offenen Feuerstelle, war ein tagtägliches Ereignis auf den langen Kuhtrieben im neunzehnten Jahrhundert. Diese Variante mit einem starken Fokus auf Rinderfleisch und Rubs (ähnlich dem heutigen Texas Barbecue), wurde sogar für eine Zeit als „Cowboy Barbecue“ bekannt. Daneben waren die Cowboys aber auch bekannt für ihre Vorliebe für Kettle Corn, also das Poppen von Mais in einem über Feuer aufgehängten Topf. Auch hier hatten die Siedler natürlich die Traditionen der Ureinwohner an ihren Geschmack angepasst und so wurde das Popcorn der Cowboys basierend auf Praktiken deutscher Siedler, mit Zucker verfeinert. Und wenn mal kein Zucker zur Hand war, dann griffen die Cowboys einfach zu den für ihr Barbecue typischen Rubs – fertig ist das BBQ-Popcorn.

Aber für den perfekten Geschmack braucht es gar kein offenes Feuer und die weite Prärie. Holen Sie sich das köstliche Geschmackserlebnis mit unserem tollen Southern BBQ Popcorngewürz nach Hause oder belassen Sie es ganz traditionell amerikanisch mit der leckeren Mischung aus Salt & Vinegar.

 

 

Für das perfekte Geschmackserlebnis bedarf es aber nicht nur der richtigen Geschmackskombination, sondern vor allem auch des richtigen Korns. Tatsächlich ist Korn nämlich nicht gleich Korn und auch wenn Mais das zweit-meist-angebaute Nahrungsmittel der Welt ist (übertrumpft nur noch von Reis) sind gerade mal 2 Tausendstelprozent davon Popcorn-Mais.

Was Popcorn-Mais von anderen Mais- und Getreidesorten unterscheidet, ist vor allem seine Schale. Diese ist wasserundurchlässig und das ist der Schlüssel für seinen explosiven Charakter. Getreidekörner enthalten Wasser, das sich unter Hitze in Dampf verwandelt. Bei den meisten Getreidesorten entweicht dieser Dampf über die durchlässige Schale. Da er dies bei Popcorn nicht kann, dehnt sich der Dampf im Korn aus und der Druck im Innern steigt bis er letztendlich die Schale zum explodieren bringt – fertig ist das Popcorn.

Es ist aber ganz normal, dass nicht alle Körner platzen. Das kann an Austrocknung durch kalte Lagerung, aber auch Beschädigungen der Schale liegen. Dennoch sollte bei einem Qualitätspopcorn der Anteil an solchen ungepoppten Körnern (im amerikanischen Volksmund als „Splitter“ bezeichnet) nicht über 2 % der erhitzen Popcorn-Menge liegen.

 

 

Aber was ist jetzt mit der richtigen Würze?

Was viele Leute vielleicht nicht wissen: Popcorn-Flocken kommen in 2 differenzierten Varianten: „Schneeflocken“ (manchmal auch „Schmetterlinge“ genannt) und „Pilze“. Pilze sind die auf einer Seite fast runden Varianten, während Schneeflocken wie ihre Namensgeber meist aus mehreren kleinen Verästelungen bestehen. Beide Varianten eignen sich für bestimmte Geschmacksverfeinerungen besser als die jeweils andere. Die „Pilz“-Form nimmt flüssige Überzüge wie Karamell oder Schokolade deutlich besser an. Die „Schneeflocke“ dagegen hat eine deutlich rauere Oberfläche auf der trockene Würzungen wie Pulver besser halten.

Wer damit jetzt auf Anhieb nichts anfangen kann, dem schlagen wir vor einfach mal etwas Popcorn selbst zu poppen und sich das Ergebnis mal ganz genau anzusehen. Wir empfehlen hierfür zum Beispiel unser leckeres Gourmet-Popcorn in verschiedenen Sorten für den individuellen Geschmack:

 

 

Übrigens: Wer kennt nicht das Problem der lästigen harten Schalenreste während man versucht das frische Popcorn zu genießen? Unsere Popcornsorten sind nicht nur lecker, sondern haben auch eine besonders dünne Schale, die sich im Mund quasi in Luft auflöst und das Geschmackserlebnis somit in keiner Weise behindert.

 

Popcorn – der gesunde Snack?

Die meisten von uns kennen Popcorn natürlich als süßen Snack, daher mag es komisch klingen Popcorn als gesund zu bezeichnen. Lassen wir aber erstmal alle Zusätze wie Zucker, Salz und Butter außen vor, ist das reine Popcorn überraschend gesund.

Es enthält mehr Eiweiß als jede andere Getreidesorte und liefert dem Körper sogar mehr Eisen als z.B. Eier oder Roastbeef. Auch ist Popcorn reich in Ballaststoffen, die wir für die Verdauung benötigen, und liegt hier deutlich vor anderen beliebten Snacks wie Bretzeln oder Kartoffelchips. Zusätzlich enthält Popcorn viele nützliche Vitamine und Mineralstoffe. All das zusammen bedeutet, dass Popcorn nicht nur bei der Verdauung, sondern auch beim Aufbau von Muskeln und Knochen hilft. Außerdem hat reines Popcorn nur wenige Kalorien.

All diese Merkmale machen unbehandeltes Popcorn zu einem perfekten Snack für Diäten zum Gewichtsverlust und auch zu einem tollen Getreideprodukt für Diabetiker. So empfehlen zum Beispiel die American Diabetes Association und die American Dietetic Association statt dem Verzehr von Brot den Konsum von Popcorn.

Das hat sogar historische Wurzeln. Während der Great Depression im frühen zwanzigsten Jahrhundert stiegen die Popcornverkäufe in die Höhe, weil es mit gerademal 5 bis 10 Cents pro Tüte eine preiswerte Alternative zu anderen Grundnahrungsmitteln aus Getreide (wie z.B. Brot) war. Auch während des zweiten Weltkriegs erfreute sich Popcorn in Amerika großer Beliebtheit, da es sich mit relativ wenig Zucker effektiv süßen ließ und daher der perfekte Snack in Zeiten von Zuckerknappheit war.

Wie man sieht, hat naturbelassenes Popcorn viele Vorteile, aber die meisten Genießer werden wohl zustimmen, dass für das richtige Popcorn-Vergnügen der zusätzliche Geschmackskick (und vielleicht ein Hauch Butter) einfach dazugehört. Die Butter ist dabei nicht nur Geschmacksträger, sondern erlaubt auch Salz und anderen Pulvergewürzen eben auch auf den pilzförmigen Flocken zu haften, für ein einheitliches Geschmackserlebnis.

Aber was ist denn nun besser? Barbecue? Salzig? Oder doch lieber klassisch süß?

Für alle Unentschlossenen hier ein toller Vorschlag zum nächsten Fußballspiel oder Filmeabend:

Dreierlei Popcorn – ganz einfach und schnell selbstgemacht.

Für süßes Popcorn einfach Butter schmelzen, etwas abkühlen lassen und dann Puderzucker unterrühren. Die Mischung dann über die  frisch gepoppten Flocken gießen und alles gut durchschütteln (Vorsicht: heiße Butter) – dazu eine Handvoll Mini-Marshmallows und M&Ms (vielleicht in den Farben eures Lieblingsteams) untermischen und fertig.

 

 

Für die salzige Variante einfach das gebutterte Popcorn mit Salz statt Puderzucker verfeinern und statt Marshmallows Erdnüsse oder Mini-Bretzeln untermischen.

Und für leckeres Barbecue Popcorn empfehlen wir nochmal unser Southern BBQ Popcorngewürz und dazu klein gehackter, knuspriger Bacon.

 

 

Probieren Sie’s mal aus und entscheiden Sie selbst.

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